Immer wieder werben Banken mit einem „kostenlosen Girokonto“. Doch sind jene Angebote tatsächlich frei von Kosten und Gebühren? Im Normalfall nicht. Denn die Banken haben die kostenlosen Girokonten sehr wohl an Bedingungen gebunden, die eingehalten werden müssen, damit überhaupt von einem kostenlosen Konto gesprochen werden kann. Aus diesem Grund gilt Vorsicht, wenn ein dementsprechendes Angebot angenommen werden sollte.
Der monatliche Geldeingang sorgt für die Gebührenfreistellung
Wer ein kostenloses Girokonto abschließt, wird nicht damit rechnen, dass etwaige Kosten trotzdem entstehen können. Doch viele Banken binden die Kostenfreiheit an etwaige Konditionen, die der Kunde einhalten muss. Eine klassische Verpflichtung ist der regelmäßige Geldeingang. Nur wenn monatlich das Gehalt des Kunden auf das Girokonto überwiesen wird, bleiben ihm sodann die Kosten für die Kontoführung erspart. Wer hingegen Student oder Schüler ist und nur sehr unregelmäßige Zahlungen auf seinem Girokonto vorfindet, kann am Ende des Monats mit klassischen Gebühren konfrontiert werden. Eine weitere Möglichkeit ist aber nicht nur die Transaktion auf das Konto, sondern auch die Bestimmung der Einkommenshöhe.
Wenn nicht nur der monatliche Eingang, sondern auch die Einkommenshöhe entscheidend sind
Es gibt sehr wohl Banken, welche das kostenlose Girokonto nur dann nicht mit Gebühren belasten, wenn monatlich eine gewisse Mindestsumme überwiesen wird. Je nach Bank variieren die Eingangshöhen; oftmals reichen 1.000 Euro, in wenigen Fällen ist die kostenlose Nutzung des Girokontos erst ab einem Gehaltseingang von 1.400 Euro oder 1.600 Euro möglich. Eine weitere Unmöglichkeit für Schüler, Studenten, Arbeitslose oder auch Rentner, ein derartiges Konto kostenfrei zu nutzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der Personengruppen ein derart hohes Einkommen hat, ist schwindend gering.
Das Girokonto ist kostenlos – aber nur in Verbindung mit anderen Produkten
Viele Banken verzichten jedoch auf einen Mindesteingang, sondern bieten das kostenlose Girokonto in Kombination mit anderen Produkten an. Der Kunde erhält daher nur ein kostenfreies Konto, wenn er etwa ein Tages- oder Festgeld-Produkt abschließt oder sich für eine Kreditkarte entscheidet, die ebenfalls von der Bank zur Verfügung gestellt wird. Das kostenlose Girokonto wird daher nur als kleines „Danke“ nicht mit Gebühren oder sonstigen Spesen belastet.
Gibt es überhaupt ein komplett kostenloses Girokonto?
Es gibt aber auch tatsächlich Banken, die keine Konditionen an die Gebührenfreiheit knüpfen und tatsächlich ein zu 100 Prozent kostenloses Girokonto anbieten. Wichtig ist, dass im Vorfeld die Konditionen gelesen und geklärt werden, sodass am Ende keine böse Überraschung die Freude trübt, endlich ein kostenloses Girokonto zu haben.